Wir möchten Ihnen sukzessive die Studierenden, die sich bereits entschieden haben, vorstellen.
Malte Bode
1. Was ist deine ganz persönliche Motivation, dieses Studium zu machen? Was würdest du sagen, wenn du dafür nur zwei oder drei Sätze zur Verfügung hättest?
Selbsterkenntnis, Gelassenheit, Authentizität und grenzenlose Liebe. Diese Qualitäten möchte ich entwickeln. Dafür bin ich bereit alles andere aufzugeben. Wenn es mir gelingt, mich von vielen falschen Vorstellungen zu lösen, werde ich mir und anderen endlich langfristig helfen können. Mein Ego-Geist kann sich auf was gefasst machen.
2. Worauf freust du dich und wovor hast du vielleicht auch Bedenken/Angst?
Ich freue mich besonders auf die Gruppe. Während meines bisherigen Studiums habe ich oft erfahren, wie sehr man von den Perspektiven der anderen profitiert. Meine Hoffnung ist, dass wir dieses intensive Studium wirklich als Gemeinschaftsprojekt betrachten und uns gegenseitig inspirieren, helfen und mitziehen. Wenn wir zusammenhalten, werden wir echte Fortschritte erzielen können.
Das Studium des Dharma ist schon jetzt meine absolute Lieblingsbeschäftigung. Insofern spüre ich große Vorfreude. Angst habe ich eigentlich nur davor, dass in der Zeit intensiven Studiums die Meditation vernachlässigt wird. Letztlich kommt es für mich einzig darauf an, meine Leidenschaften zu reduzieren und ein gutes Herz zu entwickeln.
3. Wie hat dein Umfeld auf diesen Weg reagiert?
Gemischt. Einerseits wird gesehen, dass der Dharma einen positiven Einfluss auf meine Persönlichkeitsentwicklung hat, andererseits ist dieser Weg in unserer Kultur hier aber auch so fremd, dass einige nicht verstehen, wie man sich so intensiv auf etwas einlassen, dass nicht zu unmittelbarem äußerem (z.B. beruflichem) Erfolg führen wird. Manche denken auch, dass das finanzielle Risiko zu groß ist.
4. Kurze Personenbeschreibung
Malte Bode (41), hat als Jurist zusätzlich Personalmanagement studiert und ist seit vielen Jahren für gemeinnützige Organisationen tätig. Seit 2014 begleitet er das Studium am Tibetischen Zentrum als Student und Tutor. Für das Studium nimmt er ein Sabbatjahr und wird im Anschluss daran seine Arbeitszeit weiter reduzieren. Er lebt mit seiner dreiköpfigen Familie vor den Toren Hamburgs in Reinbek.
1. Was ist deine ganz persönliche Motivation, dieses Studium zu machen? Was würdest du sagen, wenn du dafür nur zwei oder drei Sätze zur Verfügung hättest?
Dass ich mich als Persönlichkeit weiter entwickle: mein Mitgefühl zu verfeinern, meine Fähigkeit zu Lieben und gerade dadurch meine Beziehungsfähigkeit. In dem Maße, wie mein Bewusstsein zunehmend klarer, tiefgründiger und erkennender wird und ich ein offenes, gütiges Herz entfalte, werde ich zum Geschenk für mich selbst und andere. Ich stehe ja mit meinem Denken und Tun täglich in der Welt und kann somit auch beitragen, sie zu einem schöneren, lebensdienlichen Ort zu gestalten.
Durch Geistesschulung erhoffe ich mir, innere Unruhe, aber auch übertriebene Wünsche und Hoffnungen abzubauen und verküpfe damit die Zuversicht, Frieden zu kultivieren, den Weg zur Zufriedenheit selbst zur Erfahrung zu machen. So entsteht positive Veränderung. Zunächst in mir – dann kollektiv, politisch, gesellschaftlich.
Es ist ein spannender Prozess – wie die Arbeit an einem Kunstwerk: Wir werden so, wie wir uns selbst gestalten.
2. Worauf freust du dich und wovor hast du vielleicht auch Bedenken/Angst?
Ich weiß, dass diese 6 Jahre auch ein Kraftakt bedeuten, bei dem wir auch Härten auf uns als Familie nehmen, denn ein Alltag mit 3 Kindern erfordert viel Kraft, Liebe, Geduld und (Selbst-) Fürsorge und natürlich Raum, sei es finanziell, um das Bedürfnis nach Sicherheit zu erfüllen oder zeitlich, um sich selbst eine gute Freundin und Beschützerin zu sein und somit tatkräftig und liebend für meine Familie da zu sein. Dies bedeutet auch, sich aus der Komfort-Zone herauszubewegen und es heißt konkret, dass ich meinen Beruf und gewisse Sicherheiten teils aufgebe. Mit Respekt betrachte ich das tägliche enge Zusammensein in der Gruppe und das Fernsein von der Familie bei Retreats.
Trotzdem überwiegt in mir die Freude, wenn ich daran denke. Ich fühle mich sehr dankbar und Demut in mir aufsteigen, wenn ich betrachte, welch ein Glück ich doch habe, dass ich gesund und mit vielen Qualitäten ausgestattet, dieses Kleinod im Rauschen der lauten, wirren Welt gefunden habe. Solch ein Dharma-Studium durchführen zu können unter so vielen günstigen Umständen, ist wie eine Perle inmitten von lauter Unrat zu finden.
3. Wie hat dein Umfeld auf diesen Weg reagiert?
Seit meinem Systematischem Studium im TZ habe ich tiefgehender über die Prozesshaftigkeit des Lebens nachgedacht. Ich fragte mich angesichts von Vergänglichkeit und Unbeständigkeit: Wie möchte ich leben? Wofür setze ich meine Energie täglich ein? Welche Beziehungen tun mir gut? Wer sind eigentlich meine Unterstützer und Dharma-Freunde auf dem Weg und welche Freundschaften lasse ich langsam ruhen?
Als ich 2016 meinen Beruf als Senior Procurement Manager aufgegeben habe, war dies ein Ergebnis eines Veränderungsprozesses durch das Studium und die Meditation. Ich fühlte mich frei, sicher, selbstbewusst und gut organisiert, als ich in meinen früheren Job als Geschäftsführungs-Assistenz in Teilzeit wechselte, um mein Einkommen zu sichern und gleichzeitig an der Uni Hamburg den Master „Religion, Dialog und Bildung“ begann, den ich mittlerweile abgeschlossen habe. Einige Freunde schauten mich verständnislos an und fragten, was ich denn dann werden wolle und wofür das gut sei. Es ging oft um Sicherheit, Status, Ansehen. Zum Glück hatte ich genug Festigkeit und wählte Menschen an meiner Seite, die das realistisch, jedoch angstfrei betrachten konnten. Sie waren mir Mentor und ich fand Austausch und Unterstützung. Meine Lehre daraus ist: Werde dir klar darüber, was sich stimmig und richtig anfühlt und wo du hin willst, über dein Ziel und deine Vision im Leben und wofür du das eigentlich machst. Wenn dann die gute Motivation im Herzen stimmt und du die Weichen für das „Wie“ stellst, wird sich alles finden.
4. Kurze Personenbeschreibung
Susan Petersen (41) hat als Dipl-Soziologin zusätzlich "Religion, Dialog und Bildung" studiert und ist seit vielen Jahren in der Wirtschaft tätig. Seit 2014 absolviert die dreifache Mutter das Systematische Studium am Tibetischen Zentrum. Für das Dharma-Kolleg reduziert sie ihre Arbeitszeit. Susan lebt mit ihrer Familie nahe der Alster im grünen und urbanen Umfeld.
1. Was ist deine ganz persönliche Motivation, dieses Studium zu machen? Was würdest du sagen, wenn du dafür nur zwei oder drei Sätze zur Verfügung hättest?
Für mich ist das Vollzeitstudium des Buddhismus ein wahrgewordener Traum. Ich bin davon überzeugt, dass man im Außen nicht die Art von dauerhaftem Glück finden kann, nach dem wir uns im Herzen alle sehnen. Nur durch Geistesschulung können wir für uns selbst und für andere zu einer Quelle tiefen Glücks werden. Im Vollzeitstudium sehe ich die Chance, auf meinem buddhistischen Weg mit viel größeren Schritten voranzukommen, als es mir im berufsbegleitenden (Fern-)Studium möglich war.
Ich bin sehr dankbar, dass sich am Tibetischen Zentrum in Hamburg diese einzigartige Gelegenheit ergeben hat und ich Teil dieses großartigen Projekts sein darf.
2. Worauf freust du dich und wovor hast du vielleicht auch Bedenken/Angst?
Ich freue mich besonders darüber, mich tagtäglich und intensiv mit dem Dharma auseinanderzusetzen und in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter studieren zu dürfen. Ich hoffe, dass dadurch tiefgreifende Veränderungen der Art und Weise, wie wir uns selbst und die Welt sehen, möglich werden. Außerdem freue ich mich auf das Tibetischlernen.
3. Wie hat dein Umfeld auf diesen Weg reagiert?
Mein gesamtes Umfeld hat durchweg sehr positiv auf meinen Entschluss reagiert. Sie wissen, wieviel es mir bedeutet, den Dharma intensiv studieren und leben zu können. Bei vielen hatte ich das Gefühl, dass sie auch eine versteckte Sehnsucht danach haben, so einen „Herzensweg“ zu gehen. Besonders dankbar bin ich für die Unterstützung durch meine Familie.
4. Kurze Personenbeschreibung
Iris Tamme (54), Dr. phil., ist gebürtige Hamburgerin und lebt mit ihrer Familie (Mann und 15-jährigem Sohn) in Lüneburg. Sie war Fremdsprachenlehrerin für Deutsch als Fremdsprache und Neurofeedbacktrainerin und arbeitet in der Praxis ihres Mannes. Sie lernte das TZ 2004 durch ihren Mann kennen und ist seitdem Buddhistin.