Ausbildungsinhalt

Dauer und Beginn

Die Vollzeit-Ausbildung dauert sechs Jahre. Der Start ist für Februar 2020 geplant. Pro Jahr findet an 40 Wochen der Unterricht werktags statt. Zudem gibt es eine vierwöchige Klausur in unserem Meditationshaus Semkye Ling. Während der Ausbildung ist auch ein Aufenthalt von 2-3 Monaten in der Klosteruniversität Sera Je in Süd-Indien vorgesehen. Auch intensive Klausurerfahrungen (lange Meditationsphasen) sind Bestandteil dieses Ausbildungsprogrammes.

 

Inhalt

Bedeutender Bestandteil dieser Vollzeitausbildung ist die Verbindung von theoretischer Wissensvermittlung mit regelmäßiger und intensiver Praxis der Meditation und Rezitation.

Neben den klassischen philosophisch-buddhistischen Themen, die sich an dem Curriculum der Klosteruniversität Sera Je in Südindien orientieren, wird der Bogen auch zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen geschlagen. Die Vertiefung der Inhalte findet in regelmäßigen Debatten statt. Darüber hinaus werden mindestens die Grundkenntnisse der Tibetischen Sprache zum Lesen der klassischen Texte angeeignet.

Eigens für die Ausbildung kommt ein Lharampa-Geshe (höchster Ausbildungsgrad der Klosteruniversität) für die gesamte Zeit nach Hamburg und erhält einen eigenen Übersetzer. Unterrichtssprache wird Deutsch sein und die Grundtexte werden auf Deutsch vorliegen. Sekundärliteratur wird es auch in englischer Sprache geben und im späteren Verlauf der Ausbildung auch auf Tibetisch.

Die begrenzte Anzahl von Teilnehmenden ermöglicht eine intensive Ausbildung und das Direktstudium vor Ort eine starke Gemeinschaft. Khen Rinpoche Geshe Pema Samten und unsere westlichen Lehrkräfte unterstützen die Teilnehmenden mit wöchentlich stattfindenden Gesprächskreisen.

Tradition von Nalanda

Das Curriculum dieses Studiums ist – wie auch das Systematische Studium des Buddhismus – in Anlehnung an das über 20jährige Studium der Mönche und Nonnen in den tibetischen Klosteruniversitäten konzipiert. Historisch betrachtet gehen die Inhalte aber auf die Lehren der Meister von Nālandā zurück. Nālandā war die berühmteste der buddhistischen Klosteruniversitäten in Nordost-Indien. Sie hatte vom 5. Jhdt. bis in das 12. Jhdt. ihre Blütezeit.

Nālandā war ein Vorort des alten Rājagṛha (heute Rajgir), der Hauptstadt des Königreichs von Magadha, und historisch eine der ersten, wenn nicht die erste Institution weltweit, in der auf Universitätsniveau gelehrt und gelernt wurde. Die Universität von Nālandā wird als eine der größten Beiträge des Buddhismus zur Weltzivilisation gewertet. Die Lehren der sogenannten 17 Meister von Nālandā sind die Wurzeln des Tibetischen Buddhismus.

Die buddhistische Lehre in der Tibetischen Tradition ist unter anderem aus diesem Grund in ihrer Vollständigkeit weltweit einzigartig und wird ohne Unterbrechung seit hunderten von Jahren in der Überlieferung weiter gegeben.

Fünf klassische Studiengebiete

Das Vollzeitstudium des Buddhismus wurde in Anlehnung an das Curriculum der tibetischen Klosteruniversitäten konzipiert – und zwar ausgehend von den fünf klassischen Wissensgebieten:

  • Abhidharma – die Darstellung der psychischen und physischen Welt
  • Pramāṇa – die buddhistische Logik und Erkenntnistheorie
  • Pāramitā – die Spiritualität des Mahayana
  • Madhyamaka – Nagarjunas Philosophie des Mittleren Weges
  • Vinaya – die ethische Disziplin

In diesen fünf klassischen Wissensgebieten, die den Kern dieser Ausbildung bilden, sind alle wesentlichen Inhalte der Buddha-Lehre enthalten. Die Darstellung lehnt sich an die indo-tibetische Tradition an.

Hier finden Sie das Curriculum. Fragen zum Studium senden Sie bitte an dharma-kolleg(at)tibet.de.